Kulturschonende Unkrautregulierung mit der Rotary Hoe
Die Rotary Hoe ist deshalb so effektiv in der mechanischen Unkrautregulierung, weil durch ihren Einsatz 100 % der Bodenoberfläche bewegt wird, ohne dass Rücksicht auf die dafür geeigneten Nutzpflanzenkulturen genommen werden müsste.
Die erstaunliche Wirkung der Rotary Hoe beruht darauf, die Oberfläche des Ackerbodens durch die leicht versetzt angeordneten rotierenden Hackwerkzeuge mit der löffelartigen Spitze so intensiv zu verwirbeln, dass so viele Unkrautkeimlinge wie möglich abbrechen, die sich im Weißen-Faden-Stadium befinden. Sobald ein breitblättriger Unkrautkeimling durch die sich schnell drehenden und schonend einwirkenden Hacksterne in seiner Entwicklung maßgeblich gestört wurde, stirbt er ab. Denn diesen zerteilten Unkräutern in der Keimphase ist keine Zeit geblieben, Blätter und Wurzeln auszubilden. Warme, trocknende Luft unterstützt diesen nachhaltigen Vorgang der Auslese, bei dem die Kultur der Nutzpflanzen auf erstaunliche Weise im Wachstum gefördert wird.
Unkrautregulierung mit Bodenabtrocknung verbinden
Damit möglichst wenige Unkräuter in das Stadium gelangen, in dem sie Blätter ausbilden, empfiehlt es sich, die Bodenabtrocknung im Frühjahr mit der Unkrautregulierung zu kombinieren. Hierbei wird vor der Aussaat durch die intensive Bodenbearbeitung der Rotary Hoe Hacklöffel der Boden belüftet und das Bodenleben stimuliert. Durch die wachstumsfördernde Bodenmassage der Rotary Hoe werden die Unkrautsamen angeregt, ihre kraftvollen Keime zu entwickeln. Diese Unkrautkeimlinge können anschließend bei einer weiteren Rotary Hoe Überfahrt durch die Hacksterne mit der treffsicheren löffelartigen Spitze abgebrochen werden und sterben infolgedessen bei vorwiegend trockener Witterung blitzschnell ab, um zu kompostieren und Humus zu entwickeln. Auch die anschließende mechanische Saatbettbereitung führt zu einer weiteren naturnahen Umwandlung von ausgekeimten Unkräutern.
Unkrautregulierung und Krustenbeseitigung kombinieren
Unkrautregulierung bedeutet die Kulturpflanzen zu stärken und die Unkräuter fortwährend so zu schwächen, dass sie absterben.
Starke Regenfälle verschlämmen die Nahrungsgrundlage der Kulturpflanzen – die Ackerkrume – und führen nach Abtrocknung der Oberfläche zu einer mehr oder weniger harten Kruste. Durch die über den Niederschlag zugeführte Feuchigkeit werden Unkrautsamen erneut angeregt zu keimen und erste Blätter auszubilden. Hier bietet sich erneut eine großartige Gelegenheit für erfolgreiche mechanische Unkrautregulierung.
Um den Bodenkreislauf wieder in Schwung zu bringen, wird mit einem Rotary Hoe Hackeinsatz der verkrustete Oberboden bei möglichst trockenem und warmem Wetter gelockert und in einen krümeligen Zustand überführt. Die keimenden und sprossenden Unkräuter werden von den rotierenden Hackrädern freigelegt oder ausgerissen und vertrocknen auf dem belüfteten Ackerboden. Damit ist eine erforderliche Bodenaktivierung mit durchschlagender Unkrautregulierung gekoppelt worden.
Unkrautregulierung und Kulturverträglichkeit
Trotz des fortgeschrittenen Wachstumsstadiums der abgebildeten Unkräuter konnten diese noch erfolgreich reguliert werden. Die schonende Wirkung der Rotary Hoe Hacklöffel wie hier beispielsweise im Mais verursacht dabei nur geringste Schäden an den Kulturpflanzen.
Unkraut nach Rotary Hoe Einwirkung bei nur etwa 1 % Kulturpflanzenverlust:
Ungeachtet dieser erfreulichen Erfolge bei Unkräutern mit Blatt- und Wurzelbildung nimmt der Prozentsatz der erfolgreich bekämpften Unkräuter kontinuierlich ab, sobald man die Unkräuter bei der Begehung erkennen kann.
Deshalb ist der auf die Nutzpflanzenkultur abgestimmte optimale Einsatzzeitpunkt und möglichst trockenes Wetter entscheidend für eine effektive und kulturschonende Unkrautregulierung.
Mechanische Unkrautregulierung nachhaltiger als Herbizide
Sowohl ökologisch arbeitende Betriebe als auch für ein Biosiegel erzeugende Landwirte haben dem sogenannten chemischen Pflanzenschutz bewußt den Rücken gekehrt. Wie aber breitblättrige Unkräuter regulieren, wenn diese im konventionell wirtschaftenden Landbau plötzlich Resistenzen gegen gut gemeinte Pflanzenschutzmittel entwickeln und prächiger gedeihen als je zuvor?
In jedem Fall ist die Rotary Hoe mir ihren versetzt angeordneten Hackrädern erste Wahl für mechanische Unkrautregulierung wegen ihres großartigen Bekämpfungserfolges bei überragender Flächenleistung und der größtmöglichen Schonung der Nutzpflanzenkultur.
Professor Steve Shirtliffe, Department of Plant Sciences der University of Saskatchewan, Kanada, plädiert für mechanische Unkrautregulierung mit der Rotary Hoe, weil chemischer Pflanzenschutz ein Faß ohne Boden ist, wenn immer mehr Unkräuter Resistenzen gegen Herbizide entwickeln.
Er erläutert die Wirkungsweise der Rotary Hoe und zeigt in verschiedenen Szenarien, wie die Rotary Hoe eingesetzt werden kann, um breitblättrige Unkräuter im Zaum zu halten. Das englischsprachige Video enthält professionelle Nahaufnahmen der rotierenden Hackwerkzeuge.
Erfolgreiche Unkrautregulierung ist eine Herausforderung
Ein wesentlicher ertragsmindernder Faktor im Anbau von Nutzpflanzen ist Unkraut in seinen unterschiedlichsten Ausprägungen. Die Ertragseinbußen aus fehlgeschlagener Unkrautregulierung können erhebliche Ausmaße annehmen und im Extremfall kann sie zum Verlust der gesamten Ernte einer Anbaufläche führen.
Je nach Bodenbeschaffenheit, Fruchtfolge, Bodenbearbeitung und vorheriger Ausbringung von Herbiziden ist die Anzahl der Unkrautsämlinge, die sich bereits im Boden befinden und auf Keimung warten, gewaltig. Aus langjährigen und intensiven wissenschaftlichen Untersuchungen gewonnene Erkenntnisse legen folgende Zahlen nahe:
- Unkrautsamenpotential 30.000 – 350.000 je m²
- bei langjährigem Herbizideinsatz 1.500 – 18.000 Unkrautsamen je m²
- Auflaufrate 2,7 % – 3,9 % je Jahr,
häufig 200 bis 500 Unkrautkeimlinge je m² - Vermehrungspotential 50 – 20.000 Samen je Unkrautpflanze
Grenzen mechanischer Unkrautregulierung
Je weiter die Unkräuter über das Keimstadium hinauswachsen (BBCH-Code 00-09), desto schwieriger wird es, sie erfolgreich mit der Rotary Hoe zu regulieren. Denn die Ausbildung der Blätter und die Entwicklung der Wurzeln der Unkräuter macht das Gelingen der Unkrautdezimierung zunehmend unwahrscheinlicher.
Beispiel Lupinen: Wegen des fortgeschrittenen Wachstumsstadiums dieses Unkrautes (BBCH-Code 60 – 69) ist ein Bekämpfungserfolg mit der Rotary Hoe nicht mehr zu erwarten. Es widerspräche der größtmöglichen Schonung der Nutzpflanzenkultur.
Für Synergien mit anderen Bodenbearbeitungsmethoden verweisen wir auf die Ausführungen zur Nutzpflanzenkultur Weizen.
Unkrautregulierung mit der Rotary Hoe gelingt
Die Rotary Hoe wurde ursprünglich nicht für die mechanische Unkrautregulierung entwickelt. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich jedoch herausgestellt, dass ihre unkrautregulierende Wirkung ein besonderer Trumpf in ihrem Einsatzspektrum ist.
Sie erweist sich vor allem dann als wirksames Ackergerät für die mechanische Unkrautregulierung, wenn sie abgestimmt auf:
- Erfordernisse der saisonalen Bodenbearbeitung
- Witterungsverhältnisse
- Bodenbeschaffenheit
- Wachstumsstadien von Nutzpflanzen und Unkräutern
weitgehend punktgenau ihren großen Auftritt hat.
Dies verlangt vorausschauende Planung, genaue Beobachtung und flexible Einsatzstrategien. Sobald diese Voraussetzungen erfüllt sind, gelingt mechanische Unkrautregulierung mit der Rotary Hoe vorbildlich.