Rotary Hoe im Einsatz
Es gibt noch viel zu tun für diesen Arbeitseinsparer
Eine der vielversprechendsten Anwendungen, die sich bei den Neuentwicklungen in der Landwirtschaft durchgesetzt hat, ist die Rotary Hoe. Eine sehr interessanter Vortrag über die Möglichkeiten dieser Anwendung stammt von Professor R. I. Shawl, Illinois Universität für Landwirtschaft, gehalten 1927 vor der Versammlung der Amerikanischen Gesellschaft der Landwirtschaftsingenieure. Er zitiert wie folgt aus einem Brief von William L. Nieman, Mt. Olive, Illinois, der die Rotary Hoe 1890 erfand:
»Wir eggten Mais mit einer zweiteiligen Scheibenegge, als wir bemerkten, dass ein 15 – 20 cm breiter Streifen in und neben der Reihe unbearbeitet blieb, der es aber am Dringendsten nötig gehabt hätte.
Mir kam die Idee, wenn ich etwas Drehendes mit Zähnen darin benutzen könnte, würde es den Boden auflockern, den eingequetschten Wurzeln des Mais Luft verschaffen, ihnen neues Leben einhauchen und gleichzeitig die kleinen bereits aufkeimenden Unkräuter zerstören.«
»Eine runde hölzerne Trommel, in die Nägel getrieben waren, wurde hastig in der Egge angebracht. Das Ergebnis dieses plumpen Anbauteils war überraschend. Es zog die Aufmerksamkeit der Landwirte aus der Nachbarschaft auf sich, die, nachdem sie die Arbeit überprüft hatten, zu dem Ergebnis kamen: ‚Das ist so gut oder sogar besser, als es mit einer Handhacke hätte erledigt werden können.‛
So gut die Ergebnisse auch waren, die dieses ungeschlachte Modell erbrachte, so war doch leicht zu erkennen, dass die Zähne als flache Scheibe konstruiert sein müssten, um einen Zwischenraum zu lassen vom Ende der Zähne bis zur Mitte der Scheibe, damit die Pflanzen durchgleiten könnten, statt sie zu überrollen, wenn sie an Größe zugenommen hatten.«
»William Hieronymus, ein Schmied, der sich mit Konstruktion und Maschinenfertigung gut auskannte, beteiligte sich als Miterfinder. Ein Scheibenrad mit Zähnen wurde entwickelt, dass sich als viel besser erwies, weil die Zähne größer waren und die Pflanzen Platz hatten, zwischen den Scheiben hindurchzugleiten. Diese Scheiben wurden durch Eisenräder mit Profil ergänzt, wie sie heute noch zum Einsatz kommen.«
Mehrere Firmen stellen Rotary Hoe her
Mehrere verschiedene Firmen stellen die Rotary Hoe jetzt her und Professor Shawls Experimente ergaben, dass sie in der Kultivierung von Mais, Sojabohnen, Alfalfa usw. wertvolle Dienste leistet.
Er benutzte sie zuerst 1926 auf 32 Hektar Mais, indem er drei zwei Meter Rotary Hoes an einen kleinen Traktor anhängte und damit sechs Reihen umfasste, wie die Fotografie zeigt. Der junge Mais, der noch nicht groß genug war, um darin eggen zu können, erhielt im Abstand von einer Woche zwei Bodenbearbeitungen mit dieser Ausrüstung, wobei die erste neuneinhalb Stunden beanspruchte und die zweite neun Stunden, um die 32 Hektar zu bewältigen. Das ist sicherlich keine Zeitverschwendung.
Sie wird auch großzügig auf dem Betrieb der Universität und vielen Höfen des Maisgürtels eingesetzt, um Sojabohnen, süßen Mais und Pfirsiche für die Verarbeitung in Dosen zu kultivieren sowie Alfalfa zu erneuern.
Bei der Verwendung in Mais oder Sojabohnen wurden Versuche unternommen, in die Reihen einzufädeln oder die Pflanzen zu überfahren. Es scheint beim ersten Nachdenken, sowohl die Maispflanzen als auch das Unkraut müssten herausgerissen werden, aber das ist nicht der Fall, möglicherweise weil der Mais größer und fester verwurzelt ist.
In Ergänzung zur Unkrautbekämpfung eignet sich die Rotary Hoe, um zusammengebackene oder nach einem Regen verkrustete Erde aufzulockern, um so wieder Luft in den Boden zu lassen und der Pflanze das Wachstum zu ermöglichen.
Professor Shawl berichtet folgendes von der Mid-west Canning Corporation, Rochelle, Illinois:
»Wir benutzen eine große Anzahl von Rotary Hoes für die Kultivierung von Pfirsichen und süßem Mais. Wir kultivieren die Pfirsiche so lange, bis sie 12 – 15 cm hoch sind, um die Erde aufzulockern, sollte sie durch starke Regenfälle verkrustet oder zusammengebacken worden sein. Wir stellen nach dem Einsatz der Rotary Hoe leichte Schäden an den Pfirsichen fest, aber der Nutzen überwiegt bei Weitem.«
»Wir nutzen die Rotary Hoe in unserem Mais anstelle einer ersten Bodenbearbeitung. Wir haben festgestellt, dass dies die kleinen Unkräuter tötet, die oberste Bodenschicht lockert, die Feuchtigkeit erhält und die kleinen Sämlinge nicht bedeckt.«
»Wir zögern nicht unserer Überzeugung Ausdruck zu verleihen, dass die Rotary Hoe eines der erlesensten Geräte ist, die für die Kultivierung kleiner Feldfrüchte im frühen Stadium entwickelt wurde, und wir werden weitere Exemplare kaufen, sobald es unsere Äcker erfordern.«
Die Rotary Hoe zeigt nicht unter allen Bedingungen zufriedenstellende Ergebnisse, wenn bespielsweise die Erde so hart geworden ist, dass die Zähne nicht mehr eindringen oder wenn die Unkräuter groß geworden und fest verwurzelt sind. Sandiger oder sehr lockerer Boden ist nicht von Vorteil, denn hier kann die Rotary Hoe sogar die Mais- oder Sojabohnenpflanzen herausreißen.
Sie verträgt sich jedoch gut mit motorisierter Landwirtschaft. Im Herbst wird mit dem Traktor gepflügt, der Traktor eggt das Saatbeet einige Male vor der Aussaat, danach wird der Mais oder die Sojabohnen zwei oder drei Mal mit dem Traktor und der Rotary Hoe bearbeitet, bis die Pflanzen groß genug sind, dass die ein bis zwei zusätzlichen Kultivierungen, die in einer Wachstumsperiode notwendig sind, spielend mit einem zweireihigen Kultivator oder einem motorisierten Kultivator erledigt werden können, wenn dieser zur Verfügung steht.
Viele Landwirte stellen fest, dass diese Vorgehensweise Zeit und Kosten spart.
Using the Rotary Hoe aus: Wallaces’ Farmer Vol. 53 / No. 9 vom 2. März 1928
Frühe Rotary Hoe Variante
Das folgende Beispiel zeigt eine an Drahtseilen gezogene Rotary Hoe vermutlich aus den 1930er Jahren:
Auf dieser stark verdichteten Weide wird sie jedoch wenig Wirkung erzielen können.